Wurftagebuch B
15.07.2022 - 57. Lebenstag
So schnell sind 8 Wochen wieder um. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge heißt es für uns bei den ersten Babys abschied nehmen. In diesem Alter wollen die Kleinen schon Einzelansprache, die sie in ihrem neuen Zuhause besser bekommen. Außerdem kommen sie schon auf allerlei "lustige Ideen". Für uns Menschen großteils nur anstrengend und gehört halt als Züchter oder Welpenbesitzer dazu. Untereinander jedoch teilweise kontraproduktiv. Einerseits lernen sie zwar Konflikte zu lösen, andererseits kommt es aber auch immer häufiger vor, dass sie sich gegenseitig beim schlafen stören oder grob miteinander werden. In ihrem neuen Zuhause lernen sie jetzt ihren zukünftigen Alltag kennen. Wer noch kein Zuhause hat, wird natürlich von uns auf diverse Situationen für ihr zukünftiges Leben vorbereitet. Das bedeutet jetzt auch mehr Regeln.
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13.07.2022 - 55. Lebenstag
Heute ging es vorm Auszug noch zum Impfen. Wie schon die Tanten und Onkel haben auch Zorahs Babys mit ihrem Medical Handling geglänzt und wurden ordentlich gelobt. Nachdem alle mal die Ordination erkundet und Menschen begrüßt haben, wurden sie einzeln nocheinmal durchuntersucht. Sicher sitzt das Kinntarget in dem Alter zwar noch nicht, aber kurz wurde es schon angeboten. Als Belohnung für das brave Stehen gab es den geliebten Doggyroller, der auch während der Impfung gut abgelenkt hat. Kein einziger Welpe hat einen Mucks gemacht, einer kurz beim Einstich mit der Haut gezuckt.
Danach gab es in Wien noch einen kurzen Abstecher zu Befana. Um eine kleine Mahlzeit zu fressen, zu trinken und dem Bewegungsdrang bei dem vielen Autofahren kurz nachgehen zu können. Dabei wurde auch Befanas Garten entdeckt und Abschied von der schwarzen, wuscheligen Freundin genommen. |
09.07.2022 - 51. Lebenstag
Diesmal gab es einen Sozialisations-Ausflug nach Wien. An unserem alten Wohnort herrscht mit großem Garten, zwar nicht das Stadtfeeling, das man sich vorstellt, wenn man Wien hört, aber doch eine andere Kulisse als bei uns am Land. Die Welpen hören hier neue Geräusche wie Busse. Im Garten können sie auch wieder ordentlich toben und mit feinen Steinen auch einen neuen Untergrund kennenlernen.
Auch Oma Helga freut sich, dass sie die Welpen kennenlernen konnte. Dass es bei ihr immer Leckereien gibt, hatte auch der Nachwuchs schnell raus. Danach durften sie noch einen Hasen kennen lernen. Der war aber garnicht so spannend. Wie wir es von unserer Katze Naomi kennen, wird zwar mal hin geschnuppert, aber dann eher in Ruhe gelassen. |
07.07.2022 - 49. Lebenstag
Heute hatten die Welpen erstmals "Einzeltraining". Dabei geht es natürlich nicht um Training wie man es sich vorstellt, bei dem der Hund Unterordnung oder ähnliches lernt. Sie bekommen einfach jeweils Einzelzeit in der sie zum Beispiel Futter aus einem Maulkorb holen dürfen oder einer Hand mit Futter nachlaufen. Auch das halten wir aber extrem kurz, da die Konzentrationsspanne der Kleinen natürlich noch nicht besonders lange ist.
Am Abend durften sie dann mit in die Hundeschule und dort den Welpenplatz entdecken. Es ist das erste Mal, dass sie außerhalb des eigenen Grundstückes richtig unterwegs sind. Da unsere Mädels auch während der Trächtigkeit in der Hundeschule sind, sind sie an die übliche Flora gewöhnt und geben so einen gewissen Schutz an die Welpen weiter, außerdem weiß ich, welche Hunde auf diesem Platz waren. Trotz Schlechtwetterstimmung haben sie sich interessiert umgesehen, die Geräte ausprobiert und einige neue Zweibeinigen Freunde kennengelernt. Mama Zorah hat sich gefreut zurück am Platz zu sein und auch wieder ihre erste Trainingseinheit gehabt. |
04.07.2022 - 46. Lebenstag
Unsere Kleinen lernen ja diverse Geräusche kennen. Sobald die Kleinen beginnen die Ohren zu öffnen, werden ihnen diverse Geräusche vorgespielt. Je wann es sich ausgeht lernen sie auch echte Geräusche kennen.
Einige sollen gezielt eingesetzt werden. Der Pfiff kommt gezielt vorm Futter, sodass die Kleinen ihn schon als sehr hochwertiges heranrufen kennen. Musik setzen wir, gemeinsam mit Geruch zur Entspannung ein. Andere Geräusche hingegen sollen wertlos werden, im Idealfall sind sie den Hunden egal, es ist aber auch ok wenn die Kleinen kurz schauen oder es lustig finden. Dazu zählen Haushaltsgeräusche, auch dass mal was runterfällt, Gewitter, Feuerwerk und vieles mehr. Lärm machen auch zum Teil die Spielsachen der Welpen. Was wir nicht bieten können, wie Öffentliche Verkehrsmitteln und Nutzvieh oder nur selten, wie Kindergeräusche, spielen wir vor. Zuerst im Haus, dann draußen zu verschiedenen Zeiten und in unterschiedlichen Lautstärken. Heute haben die Kleinen zum ersten Mal die Schreckschusspistole gehört und das so cool genommen, dass das Video etwas langweilig ist, da man einfach nur sieht wie die Kleinen fressen. Auch das erste Dremeln heute haben sie entspannt zugelassen. Dafür setzten wir bei den Babykrallen noch keinen richtigen Krallendremel ein, sondern ein Maniküre Set. Den Tag haben wir dann mit dem Aufladen der konditionierten Entspannung mit Musik und Geruch (rosa Tuch) ausklingen gelassen. |
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30.07.2022 - 42. Lebenstag
Die Entdeckungsreise geht weiter und nun wird auch der letzte Teil des Gartens entdeckt. Der große offene Garten. Gemeinsam mit Mama und Oma macht das natürlich besonders Spaß, aber das Beste für die Kleinen ist der angenehme Baumschatten durch den großen, alten Kirschbaum. So ist es selbst mittags möglich die Zeit draußen zu genießen. Zorah versteht nur nicht so ganz, warum wir Menschen nicht erlauben, dass sie neben den Welpen so wild wir sonst spielt. Am Weg in den Garten durfte ein Zwischenstopp um die Sandkiste zu entdecken nicht fehlen. Um den Zwinger gut nutzen zu können, haben die Kleinen jetzt auch ihre Rampe für Hundeklappe - vorerst ohne Klappe - aufgestellt bekommen, die wurde sofort angenommen.
Tali will die Kleinen nun nicht mehr säugen, was dafür sorgt, dass wir weitaus weniger einwirken müssen. Jetzt wo wir ohne viel Aufwand alle gemeinsam haben können, wurden auch aus den kurzen Blicken in Vorzimmer und Küche lange gemeinsame Aufenthalte. Die üblichen Küchen- und Haushaltsgeräusche werden somit genau so erlebt wie sie im Familienalltag auftreten und nicht nur künstlich vorgesetzt. Zorah genießt das Zusammensein der drei Generationen besonders. Ein Teil der Fütterungen findet jetzt gemeinsam statt, wobei Oma den Kleinen auch mit viel Ruhe beibringt, dass sie sich an ihrer Schüssel nicht bedienen dürfen. Zorah lässt hier nämlich gerade alles durchgehen, selbst von Tali. Die Sauerrei, die die Kleinen machen wird dann gemeinsam weggeputzt. |
27.06.2022 - 39. Lebenstag
Eigentlich waren die Kleinen ja schon am Welpenspielplatz, aber da sind sie hauptsächlich vorne geblieben, haben dort getobt und haben im hinteren Bereich eher nur kurz durchgeschaut. Inzwischen merkt man aber deutlich mehr Explorationsverhalten und das zeigt sich auch am Welpenspielplatz, zu dem sie nach Eroberung von Terasse, Keller und Zwinger jetzt selbstständig laufen und den ganzen Platz selbstverständlich nutzen. Die kleinen Herausforderungen werden dabei spielerisch genutzt, sodass sie ihr Körpergefühl gut trainieren können. Ins Wasser haben sie sich heute zum ersten Mal gewagt. Bei sich bewegenden Elementen lernen die Kleinen auch, dass sie Bewegung auslösen können und dabei nichts schlimmes passiert. Kurz ist sogar Oma Tali mitgekommen.
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20.06.2022 - 32. Lebenstag
Hunde können vor allem die Art Hunde gut lesen, die sie aus der Wurfkiste kennen, also ihre eigene Rasse und Farbe. Wohl ein Mitgrund, warum viele Hunde besonders gerne mit Rassekollegen spielen. Natürlich tragen dazu auch andere Gründe, wie ähnliches Temperament und Spieltyp bei. Hier ist die unglaublich tolle Mimik der American Staffordshire Terrier, die ich so sehr liebe aber auch ein Nachteil. Denn der kurzhaarige, mimikstarke Hund ist besonders gut durch seine Mimik zu lesen.
Mit unserer Beijinhos Bijelle Befana vom Donauwind haben wir das perfekte Gegenstück. Als portugiesische Wasserhündin mit ungeschorenem Fang ist ihre Mimik ganz anders, denn das was der Hund sieht ist großteils die Bewegung des Fells. Die Kleinen lernen auch, dass greifbares Fell nicht dafür da ist rumzuzerren. Außerdem hat Befana eine wirklich schöne Art mit den Welpen umzugehen. Sie ist eine tolle Ergänzung für die Sozialisation unseres Nachwuchs und kann schon mal für später üben, wenn sie selbst Mama werden soll. Nachmittags ging es kurzfristig auch noch zum Chippen. Dabei waren die Babys sehr brav und haben es sogar ohne jammern und Quietschen überstanden. |
17.06.2022 - 29. Lebenstag
Dank der Färbung brauchen unsere Welpen keine Halsbänder, damit wir sie unterscheiden können. Aber natürlich werden sie bei uns an Halsbänder gewöhnt. Dabei kann man dann auch ein bisschen Individualität und Farbe rein bringen und so hat heute jedes Baby ein Halsband in seiner persönlichen Farbe bekommen. Normalerweise hätten wir die kleinen schon früher an Halsbänder gewöhnt, wegen der erhöhten Hygienemaßnahmen, haben wir aber diesmal etwas länger gewartet und sind direkt auf normale Halsbänder, statt zunächst Paracord Bändern, eingestiegen. Begeisterung sieht anders aus, aber mit ein bisschen Ablenkung haben sie auch diese komischen Dinger überlebt.
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15.06.2022 - 27. Lebenstag
Heute ging es in den ersten von 3 Außenbereichen. Von einer bekannten Fläche aus konnten die Kleinen Wiese entdecken. Entdecken macht in dem Alter immer Spaß, besonders gefreut hat sich aber Mama Zorah, die am liebsten den ganzen Tag draußen verbringen würde. Sie genießt es immer mehr mit ihren Welpen spielen zu können, jetzt kann sie das auch noch draußen in der Wiese ausleben.
Und wenn sich Mama im Großen Garten eine Auflockerung von ihren Pflichten gönnt, freut sich auch Oma Tali Zeit mit ihrem Enkeln im Freien zu verbringen. Nur dass die Babys schon gut genug gesäugt werden mussten wir ihr klar machen. Typisch Tali will sie ja alle adoptieren - inklusive Milchversorgung. |
11.06.2022 - 23. Lebenstag
Wann der richtige Zeitpunkt zum zufüttern ist, entscheiden wir nach Beobachtung unserer Welpen. Inzwischen sind bei allen die ersten Zähnchen durchgebrochen, die Wachstumskurve wird etwas flacher und die Kleinen versuchen zu kauen. Das eindeutigste Zeichen hat uns aber Zorah gegeben, indem sie begonnen hat Futter für ihre Welpen hochzuwürgen. Leider hat sie dabei nicht ganz verstanden, dass das nicht viel Sinn macht, wenn es wo ist, wo die Kleinen nicht hin kommen.
Also gab es gestern das erste mal Milch in der Schüssel und heute Fleisch mit Milch. Beim ersten Mal wissen die Kleinen natürlich nicht so ganz, wie das funktioniert. Wir helfen ihnen, indem der Milch-Fleisch-Brei Handwarm gemacht wird und wir das Futter auch aus der Hand anbieten. Besonders gerne lecken sie sich aber auch gegenseitig ab, wie es unsere Zwillingsmädchen im Video zeigen. |
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08.06.2022 - 20. Lebenstag
Um die Sinne weiter zu schulen werden den Welpen jetzt langsam verschiedene Gegenstände angeboten. Plüschtiere hatten sie schon die letzten Tage. Heute kommt auch eine Sensorikmatte dazu. Hier haben wir verschiedene, die wir immer wieder tauschen können.
Beim Spielen werden sie inzwischen immer geschickter und alles wird ins Maul genommen. Auch mit uns Menschen laufen die Spielversuche inzwischen an. Wir werden aber auch abgeschleckt. Die beiden Zwillinge haben ihre Geschwister bereits in ihren ersten Lebenstagen abgeleckt, inzwischen haben es alle Welpen gelernt. |
06.06.2022 - 18. Lebenstag
Die Sinne reifen. Kurz nach dem Öffnen der Augen sehen die Kleinen noch nicht viel, inzwischen versuchen sie schon Menschen ins Gesicht zu sehen. Die Ohren sind noch nicht geöffnet, daran arbeiten die Welpen aber auch schon. Somit wird auch die Welt der Kleinen größer und sie wollen sich immer mehr umsehen. Unter Aufsicht dürfen sie deswegen auch schon aus der Wurfkiste raus sehen. Als erstes haben die beiden Jungs Rüde 3 und 4 die Welt draußen entdeckt, die anderen sind ihnen kurz darauf gefolgt.
Um alle Sinne ordentlich zu entdecken wird auch schon miteinander und mit Mama gespielt und alles ins Maul genommen. Denn spielerisch macht Entdecken am meisten Spaß. |
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03.06.2022 - 15. Lebenstag
Unseres Bs haben ihren Infekt gut überstanden. Sie entwickeln sich gut, nehmen normal zu und sind schon ordentlich aktiv. Alle Babys haben ihre Augen fertig geöffnet und beginnen nun zu sehen.
Leider kam ihnen bei Infekt und Antibiotika der Darm durcheinander, was es Parasiten leicht macht sich auszubreiten. Inzwischen sind sie aber alt genug um eine Antiparasitenbehandlung zu bekommen. Schmeckt zwar nicht gut, aber sie haben es brav über sich ergehen lassen. Gleichzeitig bekommen sie Unterstützung für eine gesunde Darmflora. Zusätzlich wird auch alles gründlich gereinigt, inklusive der Welpen selbst. So haben sie die nächste Aufregung überstanden - eine Dusche. Unsere Zwillingsmädchen haben sich dabei wie so oft aneinander festgehalten. Natürlich alles unter Mama Zorahs wachsamen Augen. Inzwischen wurde auch schon der Welpenschutz aus der Wurfkiste entfernt. |
23.05.2022 - 4. Lebenstag
Ein paar Stunden war Zorah wieder richtig entspannt und sie war einfach Mama. Nachts wurde ich aber munter, weil Zorah sich in der Wurfkiste ganz hysterisch im Kreis gedreht hat und Hündin 2 geschrien hat. Mein erster Impuls aus dem Schlaf heraus war “super, jetzt ist sie mit ihrem deppaten Gedrehe auf einen Welpen gestiegen”. Nochmal muss ich mich bei ihr entschuldigen… denn ich rief mir in Erinnerung, dass sie bei unserem Baby Boy mit ihrem Verhalten einfach recht hatte. Also habe ich mich zu ihr in die Wurfkiste gesetzt und versucht Ruhe rein zu bringen, damit ich die Kleine beobachten kann. Als Hündin 2 zur Ruhe kam, wurde mir klar, das war nicht nur kurz drauf gestiegen, sie hat Schmerzen und bei Berührung am Bauch wird es schlimmer. Ich habe sofort wieder die Tierärztin von Reprovet angerufen. Diesmal war die Entscheidung klar und schnell, der ganze Wurf und die Hündin werden antibiotisch abgeschirmt. Also wurden um halb 2 morgens alle Welpen und Zorah eingepackt und wir fuhren nach Wien. Zum zweiten Mal musste Zorah ihre Wurfkiste mit ihren Welpen verlassen, entsprechend fertig war sie inzwischen.
Das Mäuschen mit Schmerzen war sonst fit und gut hydriert, sie hat neben dem Antibiotikum auch ein Schmerzmittel und Flüssigkeit als Reserve bekommen. Bis auf einen leicht entzündeten Bauchnabel bei einem der Jungs, war alles gut bei der Untersuchung. Nachdem Zorah zuhause ihre Welpen durchgeputzt und gesäugt hatte, fiel auch sie ganz fertig in den Schlaf. Tagsüber waren alle Welpen fit, vital und haben kräftig getrunken, im Vergleich zu vor dem Antibiotikum beschleunigte sich die Gewichtszunahme. Zorahs Temperatur blieb zwar, wie nach einer Geburt üblich, über ihrer Normtemperatur sank aber auch. Die kleine Familie braucht noch ein paar Tage Antibiotika und Nabel desinfizieren, aber jetzt ist endlich alles wie es sein soll und Zorah genießt ihre neue Rolle. Wir trauern natürlich sehr über den Verlust von unseren Baby Boy. Aber wir versuchen nicht nur daran zu denken, dass wir einen Jungen verloren haben... sondern daran, dass wir jetzt dank dem schnellen Eingreifen, als der zweite Welpe symptomatisch wurde 5 fitte Welpen und eine zufriedene Mutter in unserer Wurfkiste haben, die unsere nächsten Wochen und anschließend das Leben ihrer Familien bereichern werden. |
22.05.2022 - 3. Lebenstag
Letztendlich habe ich unseren Rüden 2, den ich inzwischen in meinem Kopf Baby Boy genannt habe, an die Reprovet in Wien gebracht. Zuerst wurden Mama Zorah und die 5 gesunden Welpen untersucht. Die Welpen waren unauffällig, alles sah gut aus, auch Zorahs Untersuchungen, inklusive gynäkologischer Untersuchung und Ultraschall waren unauffällig. Ihre Temperatur war zwar erhöht, aber in einem Maß, in dem es nach einer Geburt ok ist.
Als unser Sorgenkind dran war erfolgte der Schock, er hatte ein Abszess vom Nabel ausgehend. Seine Chancen waren nicht gut, doch sollte die Niere wieder zu arbeiten beginnen, hätte er sie. Sein Darm war zwar verlangsamt aber arbeitete noch und soweit es in der Untersuchung inklusive Ultraschall beurteilbar war, war er normal entwickelt. Wir wären in diesem Moment schon bereit gewesen ihn gehen zu lassen, aber er hat so gekämpft, dass wir ihm diese Chance geben wollten. Als Humanmedizinerin weiß ich, dass auch der Flüssigkeitsmangel und die Hypothermie die Arbeit der Nieren stoppen kann. Sollten die Nieren nicht wieder zu arbeiten beginnen, ist es ein septisches Organversagen. Leider hat die Niere nicht wieder zu arbeiten begonnen und einige Stunden später, hat ihn die Tierärztin in ihre Hände genommen, während er friedlich endgültig eingeschlafen ist. Ich bin ihr auch dafür sehr dankbar, denn der Gedanke, dass er alleine im Inkubator stirbt fiel mir sehr schwer. Zorah wurde seit er nicht mehr da war deutlich ruhiger und hat sich auf ihre 5 anwesenden Babys konzentriert. Aber jedes mal, wenn sie aufstand, hat sie ihr fehlendes Baby gesucht… Meine Mutter, die mich seit der Geburt unterstützte hat, hat unseren Baby Boy in der Klinik abgeholt und nachhause gebracht. Zorah durfte sich von ihm verabschieden, wobei sie ihn, typisch ursprüngliche Hündin, fressen wollte. Sie wusste also, dass er nicht mehr da ist. Sie fing an stark zu hecheln und suchte kurz die Nähe zu mir. Dann wandte sie sich aber ihren 5 lebenden Babys zu und wir haben den Kleinen raus gebracht. Anschließend durfte sich auch Oma Tali verabschieden. Dann konnte endlich Ruhe einkehren… dachte ich. |
21.05.2022 - 2. Lebenstag
Am Vormittag wurde unser Rüde 2 ruhiger und hat Hilfe beim Anlegen gebraucht. Also ab mit ihm zum Tierarzt. Er erhielt Antibiotika und eine Infusion.
Während ich später nicht neben Zorah und den Welpen war, habe ich über die Kamera Unruhe in der Wurfkiste bemerkt. Ich bin gleich hin und habe gesehen, wie Zorah den Kleinen hektisch klitschnass leckt. Ich habe ihn sofort genommen und bemerkt, dass er ganz kalt war und lange Atempausen machte. Also haben wir wieder den Tierarzt angerufen. Uns wurde die Empfehlung gegeben ihn warm zu halten. Es folgten mehrere Stunden Kampf um den Kleinen, wir haben ihn von außen warm gehalten, wir haben Flüssigkeit und Energie, über Milch und Glucoselösung, in ihn gebracht. Seine Trinkmenge wurde langsam mehr, aber Nachts hatte er keinen Harn mehr. Zorah war daneben gestresst und hektisch. Im Nachhinein habe ich ein schlechtes Gewissen sie hysterisch genannt zu haben… Sie wusste, dass wir dabei waren den Kampf zu verlieren... |
Aufzucht
Geburt
20.05.2022 - die Geburt
Am 20.05. hat Zorah ihren ersten Wurf geboren. Mit Unterstützung von Mama Tali hat sie 5 Welpen in 1,5 Stunden geworfen. Besonders faszinierend war natürlich die Geburt unserer Zwillingsmädchen, die einzigen Mädels im Wurf. Hündin 1 kam ohne Plazenta, Hündin 2 kurze Zeit später mitsamt einer doppelt so großen Plazenta. Leider war die Plazenta schneller gefressen, als ich ein Foto von den zwei Nabelschnüren machen konnte. Dann hat Zorah sich von ihrer Mutter zurückgezogen, während sie ihre Babys versorgt hat. Wie Mama Tali hat sie mich mit über 3 Stunden Pause auf die Folter gespannt. Dank Ultraschall wussten wir aber, dass das letzte Baby eine gesunde Herzfrequenz und reichlich Fruchtwasser hatte, er hat wohl einfach geschlafen und Energie getankt. Unser letzter Rüde kam dann genauso einfach wie die vorherigen und hat uns noch als einziger gestromter Welpe mit seiner Farbe erfreut.
Bei uns wird jedes Baby direkt nach der Geburt oberflächlich gecheckt und noch einmal genau, wenn alle da sind. Rüde 2 wurde von Zorah zu kurz abgenabelt (es war der erste den sie selbst abgenabelt hat), weshalb er auch etwas mehr geblutet hat und beim zweiten Check habe ich auch noch eine kleine, trockene Wunde bemerkt. Natürlich habe ich daraufhin gleich den Tierarzt angerufen und gefragt, ob wir mit dem Kleinen kommen sollen, um ihm Antibiotika zu geben. Uns wurde gesagt, dass dies nicht notwendig wäre und wir am nächsten Tag kommen sollen, sollte er auffällig sein. Am Tag der Geburt und in der Nacht war der kleine Rüde 2 aktiv und hat gut getrunken. Im Nachhinein kann man sagen, dass Mama Zorah aber besonders aufmerksam auf ihn war und unruhig wurde, wenn er nicht direkt bei ihr lag. |