Für den Beginn des Stöberns, braucht man nichts außer seinen Hund und einen passenden Gegenstand. In der Prüfung ist das dann ein Gegenstand, der bis zu 10 cm lang (später 5), bis zu 1 cm breit und bis zu 1 cm hoch (meist weniger) ist. Von den Materialien ist bei der Prüfung nahezu alles erlaubt, hauptsache es hebt sich nicht vom Boden ab. Häufig sind Kork, Leder, Holz und Teppich. Fürs Training geht eigentlich alles, was klein genug ist und euren Geruch annimmt. Die Gegenstände werden dann vom Hund in einer vorgegebenen Fläche gesucht, hat er sie gefunden, soll er sie verweisen. Das ist im Sitzen, Liegen oder Stehen erlaubt und darf innerhalb einer Prüfung auch variiert werden, der Hund muss die Position aber sicher halten. Daher bevorzuge ich Sitzen oder Liegen. Der Gegenstand sollte sich in unmittelbarer Nähe der Vorderpfoten befinden (ideal genau dazwischen) ohne vom Hund berührt zu werden. Ein Anbeißen oder Anspielen führt zum Punkteverlust. Der Gegenstand wird für die erste Prüfungsstufe vom Hundeführer "verwittert", später von einer Fremdperson. Verwitterung bedeutet, dass er Menschengeruch annehmen soll, diesen sucht der Hund nämlich. Damit das in der Prüfung garantiert ist, muss er zumindest eine halbe Stunde eingesteckt getragen werden. Genau das empfehle ich euch auch fürs Üben. Riechen müssen wir unseren Hunden nicht beibringen - das können sie von selbst besser als wir. Wir müssen ihnen also nur klar machen, was sie für uns riechen sollen. Daher mag ich beim Stöbern den Aufbau über Rückwärtsverkettung. Das bedeutet, dass wir mit dem letzten Schritt (Verweisen) anfangen und uns zum ersten durcharbeiten. Da der Hund bereits gelernt hat, dass sich der letzte Schritt auszahlt, macht er die vorherigen um schnell dort hin zu kommen und kann immer mit dem leichtesten aufhören. 1. Das bedeutet, dass wir als erstes den Gegenstand wichtig machen müssen. Am besten zieht ihr etwas an, wo ihr Futter und Gegenstand unterbringen könnt oder richtet euch das Futter gut erreichbar (z.B. am Tisch) her. Da der Hund sich auf den Gegenstand konzentrieren soll, haben wir zu Beginn nie Futter und Gegenstand gleichzeitig in den Händen. Ihr kommt also mit eurem verwitterten, eingesteckten Gegenstand zu eurem Hund. Ihr zieht das Ding, selbst ganz neugierig, was ihr da habt, aus der Tasche und Klickt für das erste Interesse eures Hundes. Auch wenn das bedeutet, dass ihr es noch nichtmal ganz präsentiert habt. Nach dem Klick steckt ihr sofort den Gegenstand ein und holt danach das Leckerli raus. Ist der Hund dabei aufgedreht bleibt ihr besonders ruhig (wie ich im Video, da es Zorah schon kann), ist der Hund eher desinteressiert, seid ihr umso faszinierter. 2. Hat der Hund jetzt verstanden, dass das Ding in eurer Hand spannend ist, bewegt ihr eure Hand weiter von eurem Körper weg. Haltet den Gegenstand dabei so, dass der Hund ihn nicht sofort anstupsen oder anbeißen kann. Klickt wieder für Interesse, bevor der Hund den Gegenstand berührt, aber auf einer immer kürzeren Distanz (letztendlich wären so 10 cm gut). 3. Wenn das gut klappt bewegt ihr eure Hand in unterschiedliche Position. Kommt dabei immer weiter Richtung Boden, bis eure Hand diesen berührt. Ihr klickt dabei weiterhin das Interesse, sollte aber ein Hund ein Anzeigen anbieten (sitzen/liegen), freut euch besonders und zückt auch mal eine Jackpotbelohnung. Wenn der Hund verstanden hat, dass der Gegenstand wichtig ist, wollen wir den Gegenstand auf den Boden bringen. 1. zunächst wiederholen wir die Übung in der Hand, damit sich der Hund gut erinnert. Das sollte man auch einige male machen, wenn man das Stöbertraining einleitet. 2. wir legen den Gegenstand auf den Boden, behalten die Hand aber darüber, damit der Hund den Gegenstand nicht anstoßen kann und das Bild erstmal möglichst ähnlich bleibt. Wenn der Gegenstand am Boden ist, wird das Futter auf den Boden zum Gegenstand geworfen um die Konzentration auf den Boden zu lenken. Der Gegenstand soll zwischen den Übungen deutlich aufgehoben werden. 3. wenn der Hund ein klares Interesse am Gegenstand hat, versuchen wir ein Verweisen zu bekommen. Dieser Schritt sollte nicht zu früh gemacht werden. Ideal ist es, wenn wir einfach darauf warten, dass der Hund ein deutlicheres Zeichen anbietet. Wenn das garnicht funktioniert versuchen wir den Hund körpersprachlich in eine Position zu bringen, die er bereits gut beherrscht. Anmerkung zum Video: Ich korrigiere Tali, weil sie Platz eigentlich beherrscht, wir aber immer wieder Probleme mit "schwebenden" Ellenbogen haben. Wenn ein Hund das zu Beginn anbietet, freut man sich natürlich trotzdem und führt den Hund dann möglichst rasch in die endgültige Position. Nun wollen wir, dass der Gegenstand frei am Boden bleibt. Da Zorah schon auf dem Stand ist, dass sie erst auf Kommando sucht, bekommt sie natürlich eines. Ihr gebt bitte erst dann eines, wenn ihr sicher seid, dass der Hund den Gegenstand verweist. Wenn ihr ein Handzeichen verwendet und parallel Fährtenarbeit macht denkt daran, dass sich die Handzeichen (z.B. durch die Höhe) deutlich unterscheiden 1. Wiederholt wieder die letzte Vorstufe zum Einklingen. Dann bringt ihr den Hund in die Position in der er verweist (ideal nicht mit dem jeweiligen Trainingskommando, wenn der Hund noch nicht auf Kommando sucht). Legt den Gegenstand nur knapp vor den Hund, genau so, dass er aufstehen muss, um hinzukommen und bleibt selbst gegenüber vom Hund stehen. Wartet bis der Hund Interesse zeigt und bestätigt dieses. Das Futter wird wieder zum Gegenstand gegeben. Zwischen den Wiederholungen wird der Gegenstand wieder aufgehoben. (Dieser Schritt ist nicht im Video) 2. Nun formen wir auch hier immer weiter die verweisende Position aus. Bleibt weiterhin selbst beim Gegenstand stehen, verhaltet euch sonst wie zu dem Zeitpunkt wo die Hand drüber war. Sollte der Hund den Gegenstand anbeißen wollen, könnt ihr ihn zwischenzeitlich mit dem Fuß blockieren. Das Futter landet weiter beim Gegenstand und wir geben auch mehrmals was nach. Der Gegenstand wird dazwischen immer aufgehoben. 3. Klappt das gut versuchen wir die Distanz zu vergrößern. Achtet dabei auf besonders kleine Schritte und bleibt noch selbst in der gleichen Position zum Gegenstand. 4. wenn ihr sicher seid, dass der Hund den Gegenstand verweist, könnt ihr ein Wort einführen. Typische Wörter im Prüfungsbereich sind: Zeig, Verloren, Such. Solltet ihr ein Wort haben auf das der Hund Futter oder ein Spielzeug sucht, dass er selbst aufnimmt oder bringt, dann nehmt ein anderes Wort, damit der Hund weiß, dass er auf dieses verweisen soll.
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