Die Aufbauarbeit an der Fährte kann man bereits recht früh beginnen und schon junge Hunde haben viel Spaß daran. Ihr braucht dafür eine Fläche auf der ihr arbeiten dürft, zu beginn reicht schon ein Garten, später braucht ihr größere Flächen. Dabei müssen der Besitzer der Fläche sowie gegebenenfalls der zuständige Jäger einverstanden sein, dass ihr dort arbeitet. Wenn es sich um ein Feld handelt denkt auch daran mit dem Bauer zu besprechen, wann ihr in welches Feld dürft. Von der Ausrüstung her benötigt ihr eine Leine, die den Hund nicht stört. Hier eignen sich Schleppleinen besonders gut, da sie sich am wenigsten verfangen. Für den Einstieg sollte man eine kurze mit etwa 3 m verwenden, auf Prüfungsniveau muss der Hund an der 10 m langen Leine gehen. Außerdem braucht ihr einen Fährtenstock. Die kann man kaufen oder sich einfach selbst machen. Der Fährtenstock muss so sein, dass ihr ihn in den Boden Stecken könnt, um euren Fährtenabgang zu markieren. Die Fährte beginnt immer rechts vom Fährtenstock. Später braucht ihr auch Gegenstände, schaut hierfür beim Stöbern rein. Bei der Fährte lernt der Hund Bodenverletzungen zu riechen. Immer wenn wir in eine Wiese treten, lösen wir Verletzungen aus. Wir knicken z.B. Grashalme ab. Diese Verletzungen setzen einen Geruch frei. Zunächst einen frischen, nach etwa 15 Minuten setzt dann der typische Geruch einer Fährte ein. Daher sollte man eine Fährte selbst zu beginn zumindest eine viertel Stunde liegen lassen, bevor man sie ausarbeitet. Im ersten Schritt müssen wir dem Hund also klar machen, was er überhaupt sucht, denn der Geruch von Bodenverletzungen hat ersteinmal keine besondere Bedeutung für den Hund. In einer Jagt wäre die Bodenverletzung nur ein Teil dessen, was der Hund sucht. Wir wollen also eine Bodenverletzung schaffen, die wie ein Fußabdruck ist nur deutlich größer. Wir wollen also einen "Fußabdruck" von 1x1 m erschaffen. Um einen klareren Unterschied zum Umfeld zu erschaffen, steigen wir mit einen großen Schritt hinein, sodass direkt neben unserem großen Fußabdruck keine andere Bodenverletzung ist. Dann markieren wir uns das linke untere Eck und treten von hier aus ein Quadrat mit 1x1 m aus. Da wir ja einen Fußabdruck simulieren, stampfen wir nicht übertrieben auf sondern treten nur so auf wie wir es beim gehen machen, allerdings die vollständige Fläche. Um die Gerüche dieses Bereichs für den Hund wichtig zu machen, verbinden wir ihn mit einem Geruch, der dem Hund bereits etwas wert ist und Belohnung. Das erreichen wir indem wir Futter hinein legen. Zu Beginn sollte das geeruchsintensiv und hochwertig sein, wie z.B. Extrawurst. Wir zählen die Stücke ab um später zu wissen, wie viele Stücke in der Fläche sind. Zu Beginn soll der Hund leicht etwas finden, also legen wir so um die 20-25 Stück hinein. Nun heißt es warten. Wenn die Zeit um ist gehen wir mit unserem Hund vum Fährtenstock und zeigen in die Fläche. Er wird nun beginnen sich seine Leckerlis darin zu suchen. Er wird mal aus den Bereich raus kommen und bemerken, dass dort nichts liegt, weshalb er sich - im Idealfall von selbst, sonst mit eurer Hilfe - wieder in die Fährte orientiert. Der Hund soll die Fläche verlassen, wenn noch Leckerlis drinnen sind. Am besten ist es, wenn ihr ihn genau dann hinaus holt, wenn er gerade das nächste Leckerli in der Nase hat. So hat er eigentlich den Drang weiter zu suchen. Damit der Hund trotzdem nicht frustriert wird, fängt ihr ihn mit einem Leckerli in der Hand ab, und lockt ihn aus der Fährte. Zu Beginn macht ihr jetzt eine Pause und dann könnt ihr ein zweites Quadrat machen.
Wenn der Hund schon weiß worum es geht kann man zwei Quadrate direkt hintereinander legen und auch hintereinander ausarbeiten. Sitzt auch das, macht man im nächsten Schritt unterschiedliche Formen, zum Beispiel zuerst ein Quadrat und dann ein Dreieck. Irgendwann in der Zeit in der ihr mit den verschiedenen Formen spielt, solltet ihr etwas Kontrolle über die Arbeit hinein bringen. Später soll der Hund im Fuß hingehen, neben seinem Besitzer vor der Fährte sitzen bleiben und auf Kommando ohne körperhilfe suchen. Um das im vorhinein zu simulieren, könnt ihr den Hund z.B. durch Futtertreiben hinführen. Die korrekte Ausführung kommt dann mit der Sicherheit in der Unterordnung.
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Für den Beginn des Stöberns, braucht man nichts außer seinen Hund und einen passenden Gegenstand. In der Prüfung ist das dann ein Gegenstand, der bis zu 10 cm lang (später 5), bis zu 1 cm breit und bis zu 1 cm hoch (meist weniger) ist. Von den Materialien ist bei der Prüfung nahezu alles erlaubt, hauptsache es hebt sich nicht vom Boden ab. Häufig sind Kork, Leder, Holz und Teppich. Fürs Training geht eigentlich alles, was klein genug ist und euren Geruch annimmt. Die Gegenstände werden dann vom Hund in einer vorgegebenen Fläche gesucht, hat er sie gefunden, soll er sie verweisen. Das ist im Sitzen, Liegen oder Stehen erlaubt und darf innerhalb einer Prüfung auch variiert werden, der Hund muss die Position aber sicher halten. Daher bevorzuge ich Sitzen oder Liegen. Der Gegenstand sollte sich in unmittelbarer Nähe der Vorderpfoten befinden (ideal genau dazwischen) ohne vom Hund berührt zu werden. Ein Anbeißen oder Anspielen führt zum Punkteverlust. Der Gegenstand wird für die erste Prüfungsstufe vom Hundeführer "verwittert", später von einer Fremdperson. Verwitterung bedeutet, dass er Menschengeruch annehmen soll, diesen sucht der Hund nämlich. Damit das in der Prüfung garantiert ist, muss er zumindest eine halbe Stunde eingesteckt getragen werden. Genau das empfehle ich euch auch fürs Üben. Riechen müssen wir unseren Hunden nicht beibringen - das können sie von selbst besser als wir. Wir müssen ihnen also nur klar machen, was sie für uns riechen sollen. Daher mag ich beim Stöbern den Aufbau über Rückwärtsverkettung. Das bedeutet, dass wir mit dem letzten Schritt (Verweisen) anfangen und uns zum ersten durcharbeiten. Da der Hund bereits gelernt hat, dass sich der letzte Schritt auszahlt, macht er die vorherigen um schnell dort hin zu kommen und kann immer mit dem leichtesten aufhören. 1. Das bedeutet, dass wir als erstes den Gegenstand wichtig machen müssen. Am besten zieht ihr etwas an, wo ihr Futter und Gegenstand unterbringen könnt oder richtet euch das Futter gut erreichbar (z.B. am Tisch) her. Da der Hund sich auf den Gegenstand konzentrieren soll, haben wir zu Beginn nie Futter und Gegenstand gleichzeitig in den Händen. Ihr kommt also mit eurem verwitterten, eingesteckten Gegenstand zu eurem Hund. Ihr zieht das Ding, selbst ganz neugierig, was ihr da habt, aus der Tasche und Klickt für das erste Interesse eures Hundes. Auch wenn das bedeutet, dass ihr es noch nichtmal ganz präsentiert habt. Nach dem Klick steckt ihr sofort den Gegenstand ein und holt danach das Leckerli raus. Ist der Hund dabei aufgedreht bleibt ihr besonders ruhig (wie ich im Video, da es Zorah schon kann), ist der Hund eher desinteressiert, seid ihr umso faszinierter. 2. Hat der Hund jetzt verstanden, dass das Ding in eurer Hand spannend ist, bewegt ihr eure Hand weiter von eurem Körper weg. Haltet den Gegenstand dabei so, dass der Hund ihn nicht sofort anstupsen oder anbeißen kann. Klickt wieder für Interesse, bevor der Hund den Gegenstand berührt, aber auf einer immer kürzeren Distanz (letztendlich wären so 10 cm gut). 3. Wenn das gut klappt bewegt ihr eure Hand in unterschiedliche Position. Kommt dabei immer weiter Richtung Boden, bis eure Hand diesen berührt. Ihr klickt dabei weiterhin das Interesse, sollte aber ein Hund ein Anzeigen anbieten (sitzen/liegen), freut euch besonders und zückt auch mal eine Jackpotbelohnung. Wenn der Hund verstanden hat, dass der Gegenstand wichtig ist, wollen wir den Gegenstand auf den Boden bringen. 1. zunächst wiederholen wir die Übung in der Hand, damit sich der Hund gut erinnert. Das sollte man auch einige male machen, wenn man das Stöbertraining einleitet. 2. wir legen den Gegenstand auf den Boden, behalten die Hand aber darüber, damit der Hund den Gegenstand nicht anstoßen kann und das Bild erstmal möglichst ähnlich bleibt. Wenn der Gegenstand am Boden ist, wird das Futter auf den Boden zum Gegenstand geworfen um die Konzentration auf den Boden zu lenken. Der Gegenstand soll zwischen den Übungen deutlich aufgehoben werden. 3. wenn der Hund ein klares Interesse am Gegenstand hat, versuchen wir ein Verweisen zu bekommen. Dieser Schritt sollte nicht zu früh gemacht werden. Ideal ist es, wenn wir einfach darauf warten, dass der Hund ein deutlicheres Zeichen anbietet. Wenn das garnicht funktioniert versuchen wir den Hund körpersprachlich in eine Position zu bringen, die er bereits gut beherrscht. Anmerkung zum Video: Ich korrigiere Tali, weil sie Platz eigentlich beherrscht, wir aber immer wieder Probleme mit "schwebenden" Ellenbogen haben. Wenn ein Hund das zu Beginn anbietet, freut man sich natürlich trotzdem und führt den Hund dann möglichst rasch in die endgültige Position. Nun wollen wir, dass der Gegenstand frei am Boden bleibt. Da Zorah schon auf dem Stand ist, dass sie erst auf Kommando sucht, bekommt sie natürlich eines. Ihr gebt bitte erst dann eines, wenn ihr sicher seid, dass der Hund den Gegenstand verweist. Wenn ihr ein Handzeichen verwendet und parallel Fährtenarbeit macht denkt daran, dass sich die Handzeichen (z.B. durch die Höhe) deutlich unterscheiden 1. Wiederholt wieder die letzte Vorstufe zum Einklingen. Dann bringt ihr den Hund in die Position in der er verweist (ideal nicht mit dem jeweiligen Trainingskommando, wenn der Hund noch nicht auf Kommando sucht). Legt den Gegenstand nur knapp vor den Hund, genau so, dass er aufstehen muss, um hinzukommen und bleibt selbst gegenüber vom Hund stehen. Wartet bis der Hund Interesse zeigt und bestätigt dieses. Das Futter wird wieder zum Gegenstand gegeben. Zwischen den Wiederholungen wird der Gegenstand wieder aufgehoben. (Dieser Schritt ist nicht im Video) 2. Nun formen wir auch hier immer weiter die verweisende Position aus. Bleibt weiterhin selbst beim Gegenstand stehen, verhaltet euch sonst wie zu dem Zeitpunkt wo die Hand drüber war. Sollte der Hund den Gegenstand anbeißen wollen, könnt ihr ihn zwischenzeitlich mit dem Fuß blockieren. Das Futter landet weiter beim Gegenstand und wir geben auch mehrmals was nach. Der Gegenstand wird dazwischen immer aufgehoben. 3. Klappt das gut versuchen wir die Distanz zu vergrößern. Achtet dabei auf besonders kleine Schritte und bleibt noch selbst in der gleichen Position zum Gegenstand. 4. wenn ihr sicher seid, dass der Hund den Gegenstand verweist, könnt ihr ein Wort einführen. Typische Wörter im Prüfungsbereich sind: Zeig, Verloren, Such. Solltet ihr ein Wort haben auf das der Hund Futter oder ein Spielzeug sucht, dass er selbst aufnimmt oder bringt, dann nehmt ein anderes Wort, damit der Hund weiß, dass er auf dieses verweisen soll. |
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