Es gibt 2 Möglichkeiten, die Ausschlussdiät durchzuführen. Die genauere ist das Vorgehen, mit selbst zusammengestellten Futter zu arbeiten. Der erwachsene, gesunde Hund verträgt dabei auch vorübergehend ein nicht voll ausgewogenes Futter zu bekommen, langfristig muss aber wieder eine bedarfsdeckende Ernährung vorliegen, weshalb ein Ernährungsberater zu empfehlen ist. Im Anschluss erkläre ich euch die prinzipielle Struktur einer Ausschlussdiät. Die andere Möglichkeit ist, ein fertiges Futter zu verwenden. In jedem Fall muss im ersten Schritt erhoben werden, was der Hund schon in seinem Leben gefressen hat. Denn um eine Allergie entwickeln zu können, muss (mit Ausnahme von Kreuzallergien) bereits Kontakt zu dem Allergen bestanden haben. Wichtig ist, dass das Diätfutter des Hundes auch nicht mit anderen Lebensmitteln in Kontakt kommt und wirklich jeder mitzieht. Heißt kein kleiner Happen von Oma, kein Leckerli von jemand anderem in der Hundeschule usw. Bei dem Selbstzubereiteten (BARF oder Selbstgekocht) kann man zunächst nur mit dem tierischen Protein und einer pflanzlichen Quelle beginnen, falls man keine vollständige Zusammensetzung von Beginn an schafft. Als tierisches Protein kann zum Beispiel bei bisheriger Ernährung mittels Huhn und Rind, Pferd verwendet werden. Als pflanzliche Kohlenhydratquelle kann jedenfalls Süßkartoffel verwendet werden, da es hierauf keinen einzigen dokumentierten Fall von Allergie gibt. Wird keine Kohlenhydratquelle verwendet, sollte als erstes ein Salat ausgewählt werden. Allergien auf Kopfsalate sind extrem selten. Auch ein Obst wäre sinnvoll, wobei zunächst wieder eines verwendet werden soll, welches der Hund noch nie hatte. Wurde bisher nur Käse von der Kuh gefüttert, kann Schafskäse verwendet werden. Stück für Stück wird so auf die volle Ernährung erweitert. Bezüglich der notwendigen Nahrungsergänzungsmittel klärt euch der Ernährungsberater auf. Spätestens nach 8 Wochen sollte wieder eine vollständige Ernährung vorliegen. Wollt ihr auf ein Fertigfutter zurückgreifen, ist es wichtig, dass keinerlei unnötige Zusatzstoffe, wie Konservierungsmittel darin vorkommen. Entweder wird ein Futter verwendet, das ebenfalls die Voraussetzung erfüllt, dass noch nie ein Kontakt zu den Zutaten bestand. Oder es wird ein hydrolysiertes Futter verwendet. Die echte allergische Reaktion ist immer auf die Proteine. Hydrolysiertes Protein ist so stark zerkleinert, dass der Körper es nicht mehr als Allergen erkennen kann. Beim hydrolysierten Futter werden auch pseudoallergische Reaktionen durch zu große Proteine verhindert. Zunächst muss jedes Leckerli den oben genannten Anforderungen entsprechen. Dafür kann zum Beispiel reines Trockenfleisch oder reine getrocknete Früchte verwendet werden. Über mehrere Wochen darf der Hund nur nach der Diät ernährt werden. Hierdurch kommt der Darm zur Ruhe. Das hat mehrere positive Effekte. Teilweise ist der Darm, egal wodurch ein ursprüngliches Ungleichgewicht ausgelöst wurde, so gereizt, dass er zu durchlässig wird. Dabei können zu große Proteine in den Körper gelangen. Auch diese werden vom Körper als potentiell schädlich eingestuft und lösen somit genau die gleiche Reaktion wie eine Allergie aus. Erholt sich der Darm, werden diese pseudoallergischen Reaktionen aufhören. Unabhängig davon, ob zusätzlich eine echte Allergie vorliegt oder nicht, wird das Immunsystem somit entlastet. Auch echte allergische Reaktionen werden natürlich verhindert, da das Allergen ausbleibt. Parallel ist eine Darmkur zu empfehlen. Üblicherweise empfehle ich eine Packung Canikur und möglicherweise anschließend Enteroferment oder OmniBiotic Cat&Dog. Bei Allergikern kann es jedoch zu Reaktionen auf das Soja in Canikur kommen, weshalb dieses selbst getestet werden muss. Es dauert zumindest ein paar Wochen, bis sich alles stabilisiert hat. Bekommt der Hund Allergiemedikamente, sollten diese nun so weit wie möglich reduziert werden. Das heißt nicht bei jedem Hund vollkommene Freiheit von Medikamenten. Oft geht jedoch ein großer Teil der Reaktionen – vor allem im Winter – direkt oder indirekt vom Futter aus. Selbst Dinge, bei denen man nicht zuerst ans Futter denkt, wie Ohren- oder Augenentzündungen können nach Futteranpassung deutlich zurückgehen. Dies gilt egal was für einen Grund das Futterproblem hatte (Allergie, Unverträglichkeit einzelner Zutaten, unpassende Zusammensetzung für den individuellen Hund, Infekte, …) Wenn jetzt sozusagen eine Nullerlinie geschaffen wurde, kann man langsam ausprobieren, was der Hund verträgt. Es können nun die Sachen, die man dem Hund füttern möchte, probiert werden. Der Hund erhält dabei eine Woche lang das zu testende Futter. Tritt keine Reaktion auf, kann das Futter als verträglich gewertet werden. Tritt eine Reaktion auf, muss es entfernt werden. Ist man unsicher, ob die Reaktion durch ein zweites Ereignis ausgelöst wurde, kann der Provokationsversuch wiederholt werden. Hat man alles durch, was man prinzipiell füttern möchte, kann man auch Sachen testen, von denen man glaubt, dass der Hund darauf reagiert hat. Sollte es zu anaphylaktischen oder anderweitig sehr starken Reaktionen gekommen sein, sollte mit den potentiellen Auslösern nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt provoziert werden. Wichtig ist nicht gleich alle Möglichkeiten zu „verschwenden“. Denn Nahrungsmittelallergien können sich ein Leben lang verändern. So kann es in Zukunft zu neuen Allergien kommen, wieder gegen etwas, das der Körper bereits kennt. In unserem Beispiel greifen wir auf Pferd zurück. Sollten wir eine neue Ausschlussdiät brauchen, fällt Pferd somit weg. Haben wir jetzt schon z.B. Känguru als Leckerli gefüttert, fällt es weg. Daher empfehlen wir generell tierische Quellen nicht kunterbunt zu mischen, sondern bei einer durchdachten Auswahl zu bleiben. Unsere Nicht-Allergiker fressen Huhn, Rind und Schwein. Oft stellt die Belohnung während der Ausschlussdiät eine besondere Herausforderung dar. Was bereits getestet wurde, kann getrocknet angeboten werden. Wird getrocknetes Obst gekauft, sollte darauf geachtet werden, dass dieses nicht gesüßt und nicht geschwefelt ist. Auch gekochte Fleischstücken kommen oft gut an. Der Doggyroller bietet viele Möglichkeiten, zum Beispiel etwas püriertes mit etwas Wasser vermischt oder Schafjoghurt. Diätdosenfutter kann in eine Futtertube gefüllt werden. passende Links: https://www.vet-concept.com/c/fuer-den-hund/single-protein-selektion https://www.royalcanin.com/at/dogs/products/vet-products/hypoallergenic-fr-hunde-dry https://www.royalcanin.com/at/dogs/products/vet-products/anallergenic-fr-hunde-dry https://doggyroller.com/
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