Ich habe schon das eine oder andere Mal zu jemanden gesagt, dass meine Hunde bereits mehrmals als Allergiker abgestempelt waren, obwohl es dann eine andere Ursache gab. Das ist der Grund, weshalb ich inzwischen so vorsichtig bin, wenn AmStaffs Ausschläge haben und nicht nach Ursachen gesucht wird. Eine Geschichte war damals sehr schlimm für uns, hat mich sehr gezeichnet und mir teilweise das Vertrauen in Tierärzte genommen. Ich dachte etwas in dieser Form wird uns nicht mehr treffen, nachdem jetzt jemanden etwas ähnliches erwischt hat, ist es wohl doch sinnvoll, diese Geschichte zu teilen...
Im Oktober 2019 bin ich nachhause gekommen und Tali war beim Begrüßen etwas unkoordiniert, dabei ist sie gegen die Tür gesprungen. Da habe ich mir noch nicht viel gedacht. Wenige Stunden später fiel sie vom Bett. Ich bin sofort zu ihr gelaufen und habe gesehen, dass sie einen Nystagmus (schnelle, waagrechte Augenbewegung) hatte. Sie konnte kaum stehen. Wir sind sofort in die Not-Tierklinik gefahren, aber als wir dort ankamen, war sie unauffällig. Sie glaubten Tali sei Epileptikerin. Eine Horrorvorstellung, sie hatte zu dem Zeitpunkt bereits einen Wurf gehabt und könnte eine Epilepsie vererbt haben. Deswegen dachte man wohl ich will es nicht wahrhaben, wie ich dem Tierarzt widersprochen habe und gesagt habe, dass ich mir sicher bin, dass es nicht epileptisch ist. Die Schwindelanfälle gingen weiter, sie hatte Gangunsicherheiten und ist geschwankt. Ich bin in unsere Tierklinik gefahren, wo die Leiterin sofort meinte sie ist sich sicher, dass das keine Epilepsie ist, da ist was im Kopf passiert. Sie meinte wir brauchen ein MRT. Während dessen ging es Tali schlechter, sie hat sich übergeben, wurde unsicher zu gehen und wollte nurnoch liegen. Ich habe in zwei verschiedenen großen Kliniken angerufen. In einer hieß es sie würden sie sofort aufnehmen und am nächsten Tag ein MRT machen. In der anderen, in der wir bereits waren, sagten sie mir zu sie aufzunehmen und sie am nächsten Tag dem Neurologen vorzustellen. Ich habe mich für den Fachtierarzt entschieden und sie auf diese Klinik gebracht. Am nächsten Tag wurde ich angerufen, ich kann sie abholen. Das MRT war nicht gemacht worden, denn sie sei bei der neurologischen Untersuchung unauffällig gewesen. Meine exakte Beschreibung der Symptomatik war irrelevant. Wenn ich das MRT unbedingt wolle, müsse ich auf einen regulären Termin warten. Dafür hätten sie einen Ultraschall vom Bauch gemacht, weil sie sich übergeben hatte. Natürlich unauffällig, ich solle erleichtert sein. Mit meinem neurologischen Wissen war ich kein bisschen erleichtert, denn es ist normal sich zu übergeben, wenn einem tagelang schwindlig ist und bestärkte meinen Verdacht, dass ein Schwindel das Problem ist. Außerdem wurde mir mitgeteilt, dass mein Hund, der einen vollkommen unauffälligen Herzultraschall hatte nun ein Herzgeräusch hätte. Darauf, dass der Hund nachgewiesen herzgesund war, wurde nicht eingegangen. Verzweifelt habe ich meine Haustierärztin angerufen. Es war nicht das erste Mal, dass ich direkt von einem stationären Aufenthalt auf dieser Klinik zu meiner Haustierärztin gefahren bin, um einen Hund behandeln zu lassen. Mein Hund zuvor wurde aber auch „die Kryptische“ genannt, da konnte ich die Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen noch nachvollziehen. Vor den Augen meiner Haustierärtzin bekam Tali den nächsten Schwindelanfall, während ich sie vom Untersuchungstisch hob. Sie entschied ihr sofort etwas gegen die Übelkeit zu spritzen und ihr CBD-Öl zur Beruhigung zu geben. Eine Kontrolle war für den nächsten Tag vorgesehen. Zuhause habe ich Tali ins Bett gelegt. Kein Spaziergang dazwischen, direkt nachhause und ins Bett. Nur die CBD-Tropfen habe ich ihr noch im Bett gegeben. Plötzlich hatte sie am ganzen Körper Quaddeln und war am Kopf und der Vulva stark geschwollen. Wir fuhren zurück zum Tierarzt, wo sie mit Verdacht auf allergische Reaktion auf eines der verabreichten Mittel mit Kortison behandelt wurde. Die Reaktion wurde besser und wir fuhren nachhause. In der Nacht ging das ganze nochmal los, wieder genauso heftig. Diesmal fuhren wir in eine andere Klinik und zufällig war die Dermatologin der Klinik im Dienst. Sie meinte gleich: das ist keine Allergie. Sie dachte zwar, dass es womöglich durch das Medikament ausgelöst wurde, aber der gesamte Verlauf passte für sie nicht zu einer Allergie. Am nächsten Tag wieder Rücksprache mit dem Haustierarzt. Die Leiterin meinte neuerlich, wir brauchen eine gute Bildgebung vom Kopf. Doch ich habe keinen schnellen Termin bekommen. Gerettet hat uns meine damalige beste Freundin, die Züchterin, bei der Tali ihren 1. Wurf hatte. Sie konnte uns noch am selben Tag einen MRT-Termin besorgen. Der Tierarzt hörte sich die Geschichte an und meinte ebenfalls, das ist nicht normal, da steckt mehr dahinter. Bei einem AmStaff war er sich auch sicher, dass der Schlag gegen den Kopf alleine nicht für die Symptomatik reicht. Doch er konnte weder in den Bildern noch in der Liquorpunktion etwas erkennen. Zu diesem Zeitpunkt gingen wir von irgendetwas Neurologischen und einer neuen Allergie aus. Wir ließen die Bilder nach Deutschland an einen Radiologen schicken. Damit dachten wir es wäre im Moment alles im Laufen, im Hintergrund immer noch die Angst vor einer vererbbaren Erkrankung, die Tali weitergegeben haben könnte. Doch es war noch nicht vorbei. Patrick rief mich einige Tage später, während ich am Heimweg war, an und sagte mir, Zorah könnte nichts sehen, ihre Augen sind zugeschwollen. Ich bin nachhause gekommen und Zorah war tatsächlich so extrem geschwollen, dass sie mich nicht sehen konnte und mich nur über Gehör und Geruchsinn ausfindig machen konnte. Wieder ging es in die Tierklinik. Wieder die Diagnose Allergie. Diesmal sträubte sich aber alles in mir. Zwei Hunde, die zusammenleben, mit völlig unterschiedlichem Alter werden innerhalb so kurzer Zeit beide Allergiker? Zorah hatte noch nie Hautreaktionen, Tali nur in Verbindung mit klar identifizierbaren Auslösern, wie Eichenprozessionsspinnern. Das ist ein zu großer Zufall. Ich habe die gesamte Wohnung auseinandergelegt. Alles was ich aufheben konnte, wurde aufgehoben und umgedreht. Letztendlich habe ich ein einziges Tierchen gefunden, das ich nicht identifizieren konnte. Etwa so groß wie ein Floh. Und ein Ding, das ein Kokon sein könnte. Aber sicher war ich nicht, da es zu klein war. Etwa zur gleichen Zeit kam der Befund vom Radiologen „Neuritis vestibularis“ eine Entzündung des Gleichgewichtsnervs. Aufgrund der inzwischen gewonnenen Erkenntnisse ging der Tierarzt davon aus, dass auch dafür dieses kleine Viech verantwortlich war. Und nachdem ich Tali genau abgesucht habe und wusste, wo ich suchen muss, habe ich tatsächlich einen Einbiss in der Ohrgegend gefunden. Der erste Biss fand wohl statt, wie sie alleine war und die Schwellungen waren wohl abgeklungen, bis wir sie gesehen haben. Die Therapie war Kortison zu geben, also haben wir die Therapie einfach verlängert. Hätten wir kein Kortison gegeben, hätte sie lebenslang Schwindelanfälle behalten können. Das wäre das Aus für ihre Zucht-, Show- und Sportkarriere gewesen, viel schlimmer ist aber, dass es ihre gesamte Lebensqualität beeinflusst hätte. Wir hatten Glück im Unglück. Wir beschlossen alles auszuräuchern und auf Parasiten zu behandeln. Die Wohnung und das Auto wurden mit Verneblern behandelt, die Hunde wurden mit Spot On und einem Präparat zu schlucken behandelt. Die Reaktionen hörten vollkommen auf. Sonst wurde nichts geändert. Wäre ein Allergen schuld gewesen, wären sie dem die ganze Zeit ausgesetzt gewesen. Tali hat die Medikamente neuerlich erhalten, keine Reaktion mehr. Der Spuk war endlich vorbei. Leider hinterließ er noch seine Folgen... Erst als alles etwas zur Ruhe gekommen ist, habe ich über Talis Herzgeräusch nachgedacht, das ja eigentlich nicht zusammenpasste. Also gingen wir zur Kardiologin. Sie hatte wohl auch ein Problem mit dem Herz als das ganze war. Zum Glück kam es zu keinen bleibenden Schäden, wahrscheinlich, weil wir sie aufgrund der Schwindelanfälle geschont haben. Die Kardiologin meinte auch ausdrücklich es wäre für sie kein Grund den Hund aus der Zucht zu nehmen, sie hatte weiterhin Cardio 0. Nochmal hatten wir Glück im Unglück, aber es hätte ganz anders enden können... Pia, die Rottweilerhündin meiner Mutter, hatte weniger Glück. Etwa zu der Zeit, wie das Ganze mit Tali war, hatte Pia einen Leistungsknick. Wir haben es auf ihr Alter geschoben. Nachdem das Herz schlecht beinander war, habe ich meine Mutter gebeten mit ihr zu unserer Kardiologin zu gehen. Es stellte sich heraus, dass sie eine Myokarditis hatte, die übergangen wurde. Das ist sehr gefährlich und hat leider zu bleibenden Schäden geführt. Kurze Zeit später hatte Zorahs Schwester, die uns besucht hat, als Tali die ersten Schwindelanfälle hatte, Hautreaktionen wie unsere Hunde. Neuerlich Diagnose „Allergie“ es wurde ein Allergietest gemacht, der positiv ausfiel und für den Tierarzt war die Sache klar. Andere Ursachen wurden nicht in Betracht gezogen. Doch im Allergietest waren nur Dinge positiv, die zu dem Zeitpunkt garnicht blühen und somit nicht als Ursache der aktuellen Reaktionen in Betracht kommen. Immer wieder hatte sie Hautreaktionen. Wir haben den Besitzer dann gebeten auch die Wohnung auszuräuchern und die Hündin gegen Parasiten zu behandeln. Auch bei ihr wurde sonst nichts geändert und die Hautreaktionen hörten auf. Man muss immer damit rechnen, dass ein American Staffordshire Terrier Allergiker wird. Das können wir leider auch bei bester Zuchtstrategie nicht ausschließen. Es ist aber wichtig sich nicht auf die Diagnose als einzige Ursache für Ausschläge zu versteifen, selbst wenn es sich um einen bekannten Allergiker handelt.
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Es gibt 2 Möglichkeiten, die Ausschlussdiät durchzuführen. Die genauere ist das Vorgehen, mit selbst zusammengestellten Futter zu arbeiten. Der erwachsene, gesunde Hund verträgt dabei auch vorübergehend ein nicht voll ausgewogenes Futter zu bekommen, langfristig muss aber wieder eine bedarfsdeckende Ernährung vorliegen, weshalb ein Ernährungsberater zu empfehlen ist. Im Anschluss erkläre ich euch die prinzipielle Struktur einer Ausschlussdiät. Die andere Möglichkeit ist, ein fertiges Futter zu verwenden. In jedem Fall muss im ersten Schritt erhoben werden, was der Hund schon in seinem Leben gefressen hat. Denn um eine Allergie entwickeln zu können, muss (mit Ausnahme von Kreuzallergien) bereits Kontakt zu dem Allergen bestanden haben. Wichtig ist, dass das Diätfutter des Hundes auch nicht mit anderen Lebensmitteln in Kontakt kommt und wirklich jeder mitzieht. Heißt kein kleiner Happen von Oma, kein Leckerli von jemand anderem in der Hundeschule usw. Bei dem Selbstzubereiteten (BARF oder Selbstgekocht) kann man zunächst nur mit dem tierischen Protein und einer pflanzlichen Quelle beginnen, falls man keine vollständige Zusammensetzung von Beginn an schafft. Als tierisches Protein kann zum Beispiel bei bisheriger Ernährung mittels Huhn und Rind, Pferd verwendet werden. Als pflanzliche Kohlenhydratquelle kann jedenfalls Süßkartoffel verwendet werden, da es hierauf keinen einzigen dokumentierten Fall von Allergie gibt. Wird keine Kohlenhydratquelle verwendet, sollte als erstes ein Salat ausgewählt werden. Allergien auf Kopfsalate sind extrem selten. Auch ein Obst wäre sinnvoll, wobei zunächst wieder eines verwendet werden soll, welches der Hund noch nie hatte. Wurde bisher nur Käse von der Kuh gefüttert, kann Schafskäse verwendet werden. Stück für Stück wird so auf die volle Ernährung erweitert. Bezüglich der notwendigen Nahrungsergänzungsmittel klärt euch der Ernährungsberater auf. Spätestens nach 8 Wochen sollte wieder eine vollständige Ernährung vorliegen. Wollt ihr auf ein Fertigfutter zurückgreifen, ist es wichtig, dass keinerlei unnötige Zusatzstoffe, wie Konservierungsmittel darin vorkommen. Entweder wird ein Futter verwendet, das ebenfalls die Voraussetzung erfüllt, dass noch nie ein Kontakt zu den Zutaten bestand. Oder es wird ein hydrolysiertes Futter verwendet. Die echte allergische Reaktion ist immer auf die Proteine. Hydrolysiertes Protein ist so stark zerkleinert, dass der Körper es nicht mehr als Allergen erkennen kann. Beim hydrolysierten Futter werden auch pseudoallergische Reaktionen durch zu große Proteine verhindert. Zunächst muss jedes Leckerli den oben genannten Anforderungen entsprechen. Dafür kann zum Beispiel reines Trockenfleisch oder reine getrocknete Früchte verwendet werden. Über mehrere Wochen darf der Hund nur nach der Diät ernährt werden. Hierdurch kommt der Darm zur Ruhe. Das hat mehrere positive Effekte. Teilweise ist der Darm, egal wodurch ein ursprüngliches Ungleichgewicht ausgelöst wurde, so gereizt, dass er zu durchlässig wird. Dabei können zu große Proteine in den Körper gelangen. Auch diese werden vom Körper als potentiell schädlich eingestuft und lösen somit genau die gleiche Reaktion wie eine Allergie aus. Erholt sich der Darm, werden diese pseudoallergischen Reaktionen aufhören. Unabhängig davon, ob zusätzlich eine echte Allergie vorliegt oder nicht, wird das Immunsystem somit entlastet. Auch echte allergische Reaktionen werden natürlich verhindert, da das Allergen ausbleibt. Parallel ist eine Darmkur zu empfehlen. Üblicherweise empfehle ich eine Packung Canikur und möglicherweise anschließend Enteroferment oder OmniBiotic Cat&Dog. Bei Allergikern kann es jedoch zu Reaktionen auf das Soja in Canikur kommen, weshalb dieses selbst getestet werden muss. Es dauert zumindest ein paar Wochen, bis sich alles stabilisiert hat. Bekommt der Hund Allergiemedikamente, sollten diese nun so weit wie möglich reduziert werden. Das heißt nicht bei jedem Hund vollkommene Freiheit von Medikamenten. Oft geht jedoch ein großer Teil der Reaktionen – vor allem im Winter – direkt oder indirekt vom Futter aus. Selbst Dinge, bei denen man nicht zuerst ans Futter denkt, wie Ohren- oder Augenentzündungen können nach Futteranpassung deutlich zurückgehen. Dies gilt egal was für einen Grund das Futterproblem hatte (Allergie, Unverträglichkeit einzelner Zutaten, unpassende Zusammensetzung für den individuellen Hund, Infekte, …) Wenn jetzt sozusagen eine Nullerlinie geschaffen wurde, kann man langsam ausprobieren, was der Hund verträgt. Es können nun die Sachen, die man dem Hund füttern möchte, probiert werden. Der Hund erhält dabei eine Woche lang das zu testende Futter. Tritt keine Reaktion auf, kann das Futter als verträglich gewertet werden. Tritt eine Reaktion auf, muss es entfernt werden. Ist man unsicher, ob die Reaktion durch ein zweites Ereignis ausgelöst wurde, kann der Provokationsversuch wiederholt werden. Hat man alles durch, was man prinzipiell füttern möchte, kann man auch Sachen testen, von denen man glaubt, dass der Hund darauf reagiert hat. Sollte es zu anaphylaktischen oder anderweitig sehr starken Reaktionen gekommen sein, sollte mit den potentiellen Auslösern nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt provoziert werden. Wichtig ist nicht gleich alle Möglichkeiten zu „verschwenden“. Denn Nahrungsmittelallergien können sich ein Leben lang verändern. So kann es in Zukunft zu neuen Allergien kommen, wieder gegen etwas, das der Körper bereits kennt. In unserem Beispiel greifen wir auf Pferd zurück. Sollten wir eine neue Ausschlussdiät brauchen, fällt Pferd somit weg. Haben wir jetzt schon z.B. Känguru als Leckerli gefüttert, fällt es weg. Daher empfehlen wir generell tierische Quellen nicht kunterbunt zu mischen, sondern bei einer durchdachten Auswahl zu bleiben. Unsere Nicht-Allergiker fressen Huhn, Rind und Schwein. Oft stellt die Belohnung während der Ausschlussdiät eine besondere Herausforderung dar. Was bereits getestet wurde, kann getrocknet angeboten werden. Wird getrocknetes Obst gekauft, sollte darauf geachtet werden, dass dieses nicht gesüßt und nicht geschwefelt ist. Auch gekochte Fleischstücken kommen oft gut an. Der Doggyroller bietet viele Möglichkeiten, zum Beispiel etwas püriertes mit etwas Wasser vermischt oder Schafjoghurt. Diätdosenfutter kann in eine Futtertube gefüllt werden. passende Links: https://www.vet-concept.com/c/fuer-den-hund/single-protein-selektion https://www.royalcanin.com/at/dogs/products/vet-products/hypoallergenic-fr-hunde-dry https://www.royalcanin.com/at/dogs/products/vet-products/anallergenic-fr-hunde-dry https://doggyroller.com/
Oft werden zur Orientierung bei Allergien Allergietests durchgeführt. Der Allergietest alleine kann eine Allergie nicht diagnostizieren, jedoch stellt er ein wichtiges Tool bei der Behandlungsoptimierung dar. Allgemein kann es bei Allergietests zu falsch positiven, aber auch falsch negativen Ergebnissen kommen. Wichtig ist am Ende die Klinik. Ein Allergietest muss daher gezielt eingesetzt werden. Der Tierarzt sollte daher eine ausführliche Anamnese machen und andere Diagnosen so gut wie möglich ausschließen. Alle Dinge, die bei Nicht-Allergikern ähnliche Reaktionen auslösen können, machen dem Allergiker das Leben umso schwerer. Wenn ein Allergietest angebracht ist, wird oft als erste Instanz der Bluttest gemacht, da er für den Hund nicht viel Aufwand bedeutet. Leider gibt es häufig falsch positive Ergebnisse. Würde man alle Nicht-Allergiker testen, gebe es trotzdem bei einigen Tieren positive Ergebnisse. Außerdem stimmt die Intensität im Bluttest nicht immer mit der klinischen Reaktion überein. Beim Hauttest kann eine sichtbare Reaktion abgelesen werden. Hunde müssen hierfür nahezu immer in Sedierung versetzt werden, da die Untersuchung unangenehm ist. Das Allergen wird dabei unter die Haut gespritzt, wofür eine ausreichend große Fläche rasiert werden muss und dann beobachtet, ob und wie stark die Reaktion ist. Sein großer Nachteil ist, dass Allergien ohne Hautreaktion, z.B. bei reiner Durchfallsymptomatik, nicht reagieren. Wenn die Tests nicht sicher zur Diagnose dienen, warum werden sie dann gemacht? Wie gesagt zur Therapieoptimierung. Sollten wenige Ergebnisse positiv sein, kann man diesen oft ausweichen. Problematisch wird es, wenn vieles positiv ist und man nun nicht weiß, was davon tatsächlich relevant ist. Vor allem wenn eine Desensibilisierung geplant ist, ist es wichtig, die Allergene herauszufinden, die klinisch wichtig sind. Zum Beispiel wenn immer nach Kontakt mit einem bestimmten Gewächs ein Ausschlag entsteht. Wenn die Pflanzen, auf die der Test angeschlagen hat, noch wachsen, kann man ein Stück davon nehmen, zwischen den Fingern zerreiben und auf eine dünne Hautstelle aufbringen. Achtung nicht bei anaphylaktischen Reaktionen! Besteht diese Möglichkeit nicht, kann oft über die Zeiten, wann die Reaktion auftritt, eingeschränkt werden. Z.B. vorrangige Reaktionen im August und September, aber keine im April bei Ergebnis von Birke (Hauptsaison April) und Traubenkraut (Hauptsaison Ende August bis Anfang September) spricht dafür, dass das Traubenkraut relevant ist. Reaktionen über das gesamte Jahr, insbesondere in November und Dezember (bei normalen Temperaturen) sprechen dafür, dass ein Allergen durchgehend da ist. Somit spricht es für Dinge wie Waschmittel oder Futter. Reaktionen, die vor allem im Winter schlimmer werden, sprechen für etwas, das im Haus ist, am ehesten Hausstaubmilbe, da diese im Winter sogar mehr wird. Für Nahrungsmittelallergien ist die beste Methode eine Ausschlussdiät, da sie den Rahmen hier sprengen würde, schreibe ich darüber extra. Passende Links: https://www.anicura.de/leistungen/hund/allergietest-hund/ https://www.vet-dogs.de/warum-ein-allergietest-oftmals-keinen-sinn-macht/
Auch unter Hunden ist die Allergie verbreitet. Es gibt Schätzungen, die davon ausgehen, dass jeder 5. Hund von Allergien betroffen ist. Wie viele andere kurzhaarige Hunde und Terrier zählt auch der American Staffordshire Terrier zu den allergiegefährdeten Rassen. Die Allergie ist prinzipiell eine sogenannte Ausschlussdiagnose. Manchmal ist die Reaktion offensichtlich, meist müssen andere Gründe für die Symptome aber eben ausgeschlossen werden. Oft besteht das Hauptsymptom der Allergie in Ausschlägen, welche auch viele andere Ursachen haben können. Da es Allergietests gibt, könnte man meinen, dass man einfach einen Allergietest machen kann und dann weiß was Sache ist. Leider ist es nicht so einfach, wie ich hier ausführlicher erkläre. In jedem Fall sollte bei Verdacht auf Allergie oder allergieähnlichen Symptomen der Darm stabilisiert werden. Im extremsten Fall kann nur Darmungleichgewicht pseudoallergische Reaktionen auslösen. Auch wenn man sich bereits sicher ist, dass es eine Allergie ist, ist der Darm ein wichtiges Zentrum der Therapie. Daher sollte man bei einem Allergiker oder bei Verdacht auf Allergie eine Ausschlussdiät machen. Außerdem sollte bei allen Ausschlägen eine Darmkur gemacht werden. Ist der Darm gestört kann es dazu kommen, dass die Darmwand zu durchlässig wird, dies wird als „Leaky Gut“ bezeichnet und ist auch ein Auslöser für manche Fälle, die beim Menschen als Reizdarm bezeichnet wurden (ein echter Reizdarm bedeutet, dass keine andere Begründung gefunden werden kann). So gelangen zu große Proteine in den Körper. Auf die zu großen Proteine reagiert der Körper gleich wie bei Allergien, auch bei Nicht-Allergikern. Bei Futtermittelallergien kommt ein besonders gemeiner Kreislauf hinzu: Allergien sind teilweise ein Auslöser für Leaky Gut, Leaky Gut wiederrum verschlimmert Allergien. Genauso wie der durchlässige Darm Probleme macht, macht auch die gereizte, durchlässige Haut ihre Probleme. Daher gehört die Haut des Allergikers genauso wie bei anderen Hautreaktionen gut gepflegt. Ein hochwertiges Öl unterstützt von innen. Bei Verdacht auf Allergie muss aber gut durchdacht werden, welches Öl verwendet wird (siehe dafür auch Ausschlussdiät). Geeignet sind zum Beispiel Lachsöl, Hanföl, Leinöl, Kokosöl. Es sollten keine gemischten Öle verwendet werden. Kokosöl hat zusätzlich einen antiparasitären Effekt. Von außen kann die Haut durch Shampoos, Lotion oder Spot-Ons zur Hautpflege unterstützt werden. Dabei profitiert auch der Nicht-Allergiker von Produkten, die für Allergiker geeignet sind. Bei Allergikern kann eine regelmäßige Anwendung solcher Produkte den Medikamentenbedarf deutlich reduzieren. Viele Hunde duschen nicht gerne, trotzdem ist das Shampoo vor allem bei Kontaktallergien sehr hilfreich. Zum Beispiel, wenn der Hund auf Gräser allergisch ist und man wo Gassi war, wo diese wachsen. Für die Hunde besonders wenig störend sind die Spot-Ons. Oft kann es durch den Ausschlag zu sogenannten Sekundärinfektionen kommen, auch hier können Shampoos helfen, sollten diese nicht reichen, ist eine Tierärtzliche Behandlung notwendig. Bei Hausstaubmilbenallergie helfen laut manchen Angaben auch Spot-Ons gegen Flöhe. Sie können zwar nicht alle Hausstaubmilben im Haus abtöten, sollen aber auch auf Milben am Liegeplatz einen schwachen Effekt haben und so unterstützen. Am besten gegen Hausstaubmilben hilft es zu putzen. Regelmäßig Decken und Plätze waschen und Staubsaugen. Am besten mit einem speziellen Staubsauger. Bei Futtermilben wäre die sicherste Methode auf feuchtes Futter umzusteigen. Entweder durch Feuchtfutter oder durch selbstzubereitetes Futter. Wenn Trockenfutter gefüttert wird, ist es wichtig, dass dieses gut luftdicht verpackt wird. Kleine Portionen einzufrieren kann zwar vorhandene Futtermilben nicht abtöten, verhindert jedoch eine Vermehrung. Es gibt noch weitere komplementäre Maßnahmen, mit denen man das Immunsystem unterstützen kann. Hierzu zählt zum Beispiel die Akupunktur. Wenn euch euer Tierarzt niemanden empfehlen kann, zahlt es sich oft aus, im Internet zu suchen. Auch eine Propoliskur kann das Immunsystem unterstützen, da es aber selbst Allergene enthält, muss es wie bei einer Ausschlussdiät getestet werden und darf nicht in einer akuten Phase ausprobiert werden. Zuvor sollte auch eine kleine Menge Propolis auf die Haut aufgetragen und beobachtet werden. Bei Bienen- oder Wespenallergie darf es nicht angewandt werden. Die medikamentöse Therapie kann natürlich nur ein Tierarzt einstellen. Trotzdem möchte ich kurz darüber schreiben. Sollte der Hund eine akute starke Reaktion haben oder ihr das oben genannte alles probiert haben und weiterhin Reaktionen bestehen, die den Hund in seiner Lebensqualität beeinflussen, gebt bitte ruhigen Gewissens Medikamente! Ein guter Tierarzt wird diese nicht unüberlegt verschreiben und euch immer dabei unterstützen, die Dosis möglichst gering zu bekommen. Allergien machen Symptome, die den Hund in vielen Bereichen beeinflussen können. Juckreiz zum Beispiel löst Dauerstress aus, stört den Schlaf und kann so im Extremfall sogar zu gesteigerten Aggressionsverhalten führen. Vor allem wenn der Hund zu Therapiebeginn noch sehr jung ist oder nur wenige Allergene relevant sind, denen nicht ausgewichen werden kann, könnte euer Hund ein guter Kandidat für die Desensibilisierung, auch Hyposensibilisierung, sein. Hierbei wird eine geringe Allergenmenge gespritzt, damit der Körper lernt, dass dieses Protein nicht gefährlich ist. Um auszuwählen, welche Allergene verwendet werden sollen, ist wieder wichtig, worauf der Hund klinisch besonders stark reagiert. Es ist also eure Beobachtung gefragt, umso besser eure Angaben sind, umso besser weiß der Tierarzt, was er hineinnehmen muss. Tabletten sind bei manchen Hunden dauerhaft, bei manchen nur phasenweise notwendig. Euer Tierarzt wird euch dabei beraten und gemeinsam mit euch bestimmen, wann welches Medikament akut oder dauerhaft eingesetzt wird. Mit den richtigen Maßnahmen bekommt man die Dosis oft deutlich niedriger, als sie zu Beginn ist. Das, was der Hund braucht, sollte er aber auch erhalten. Wenn ihr das Gefühl habt, dass zu viele Medikamente verschrieben werden, holt euch bitte eine zweite Meinung, am besten bei einem Dermatologen, ein. Setzt niemals die Medikation ohne Rücksprache ab. Dies kann vor allem bei Cortison zu schweren Folgen führen. Das Thema Allergie und allergieähnliche Reaktionen ist so ausführlich, dass ich es hier garnicht voll behandeln kann. Meldet euch daher bitte, wenn ihr Fragen dazu habt. Hilfreiche Links: Allergieshampoo Virbac Hautpflege Spot-On Hautpflegelotion Antimikrobielles Shampoo
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